Große Themen waren DVB-I und die Geschäftsmodelle des linearen Fernsehens im Wandel
Die DVB World fand heuer am 18. und 19 März im Smartvillage in München-Bogenhausen statt. Das jährliche Branchentreffen ist eine Veranstaltung des DVB Projects, einem internationalen Industriekonsortium aus Geräteherstellern, Technologieanbietern, Rundfunkveranstaltern und Rundfunknetzbetreibern, aber auch unter Beteiligung von Behörden.
Herr DI. Peter Reindl, Leiter der Abteilung Rundfunk-Management der RTR, machte sich als einer von rund 200 Teilnehmern der DVB World 2025 ein Bild von den vielen neuen Trends, technologischen Entwicklungen und Standards zur hybriden Übertragung von Fernsehinhalten über die traditionellen Broadcast- und die neuen Streaming-Technologien, die sich in Entwicklung und Umsetzung befinden.
Die zahlreichen Vorträge behandelten Themen wie die wirtschaftlichen Herausforderungen für das Fernsehen im Zeitalter von Streaming, die Zukunft von kostenfreien TV-Angeboten, den Einsatz von Multicast-Standards zur Reduktion von Content Delivery Network-Kosten (CDN Kosten) oder 5G Broadcast, aber auch Medienmärkte außerhalb Europas und einiges mehr.
Das große Thema der DVB-World 2025 war DVB-I, ein Standard zur Signalisierung von IP-basierten TV-Diensten, der es ermöglicht, einheitliche Servicelisten über ein harmonisiertes Interface für alle TV- Plattformen bereitzustellen. Zahlreiche Vorträge und Demonstrationen veranschaulichten, dass dieser, vom DVB-Project entwickelte Standard einen Entwicklungsstand erreicht hat, der für eine Markteinführung geeignet ist. Deutschland, Italien und Spanien berichteten über deren Aktivitäten zur Markteinführung des DVB-I Standards. Gegenwärtig ist der Markt stark fragmentiert und die dahinterstehenden Technologien befinden sich zumeist in den Händen einzelner Unternehmen, zumeist Endgeräteherstellern, und werden von diesen kontrolliert. Die Bestrebungen der Inhalteanbieter gehen daher in Richtung offener Standards, die einen nichtdiskriminierenden und einfachen Zugang zu Übertragungsplattformen ermöglichen.
Im Zusammenhang mit den Hybrid- Systemen waren auch personalisierte Werbung sowie der Zugang und die Auffindbarkeit von nationalen Angeboten auf den großen Empfangsbildschirmen wichtige Themen. Durch die Verwendung von Standards lässt sich außerdem die Komplexität von Playouts reduzieren und durch Implementierung der Standards in den Empfangsgeräten insgesamt eine Kostensenkung und eine Erhöhung der Flexibilität erreichen.
Vorgestellt wurden außerdem Erfahrungen aus dem 5G Broadcast Projekt der TDF (Télédiffusion de France) Group, das im Rahmen der olympischen Sommerspiele in Paris lief.
In den Vortragspausen gab es die Möglichkeit, sich in einer Exhibition Zone, von Experten technische Details ausgestellter Projekte und Showcases erläutern zu lassen.